Reisepanorama – Bahnreise

Während mich das neue Zuhause in Bewegung hält, schau ich mir noch einmal meine Notizen von meiner Europareise an. Hier, was nach Frankfurt kam – eine Bahnreise.

Kostenlose Bahnreise: Mit Erinnerung an Melbourne

Meine Recherche, wie ich von Frankfurt nach Rostock reisen könnte, gab mir zwei Ideen: Mit zwei ICEs, Schnellzügen, in 7 Stunden, für 139 Euro, oder mit 5 Regionalzügen in 12 Stunden umsonst.

Kurz nach meiner Ankunft in Australien nahm ich die S-Bahn zur Arbeit. Der Zug war ziemlich voll. Seltsamerweise hielt der Zug nicht dort, wo ich aussteigen wollte. Ich bin wie viele andere nächste Station raus, über die Brücke zur Gegenseite und eine Station zurückgefahren. Ich fragte einen Mitreisenden, ob das geplant war. Nein, der Fahrer hätte wohl einfach vergessen anzuhalten, entgegnete er. Ich hörte keinen einzigen sich beschweren.

Ich dachte, ich bin im Himmel angekommen.

Magic doesn’t happen. Shit does (T-Shirt-Spruch)

Mal schauen, wie das in Deutschland geht.

Wissenswertes aus Bebra

Können diese Augen lügen, singt der Schlager. In der Stadtschänke wird geraucht. Das geht, weil es hier nichts zu essen gibt. Frank beschwert sich über den Kaffee für Herzkranke, der ihm gestern eingeschenkt wurde. So schwach! Seine Alte macht seit 35 Jahren einen vollen Wasserkocher heiß, auch wenn sie nur eine Tasse trinkt, und den Süßstoff und die Milch zuerst in die Tasse, so dass es sich nicht auflöst. Die rafft das nicht. Wahrscheinlich war sie nur im Basteln und Religion gut in der Schule. Dann ist Frank still. Ulli kommt hinein und liest seine Zeitung. Günter ist gestürzt, hat wohl getrunken und hat geschwankt. Nun liegt er im Krankenhaus. Das die Kasse das noch bezahlt. Letztes Mal hat die Wirtin ein Taxi bestellt, gekriegt hat er auch nichts mehr. Aber gehen wollte er trotzdem nicht. Wenn der was getrunken hat, ist er stur.

Halt in Göttingen

Nach Bebra geht es in einen Zug, der für eine halbe Stunde in Göttingen hält, bevor er weiterfährt.

Eine afghanische Familie mit mehreren Kindern, etwa viere, ist unschlüssig. Mit dem Deutsch scheint es zu hapern, eine vielleicht Vierzehnjährige fragt mich, wie es weitergeht. Ja, sie kann einfach im Zug bleiben, der fährt bald weiter, beruhige ich sie.

Sie sind unterwegs nach Hannover, um Verwandte zu besuchen, Offensichtlich ist das Neun-Euro-Ticket für sie ein Segen. Ich glaube kaum, daß sie sich sonst so eine Fahrt hätten leisten können.

Bismarckhering und Demo in Hannover

In Hannover habe ich fast ein Jahr gearbeitet, aber das ist schon lange her. Ich gehe hinaus und sehe den Georg auf’m Pferd und Geschäfte links und rechts. Vor einem Platz ist Schluß: Auf dem Platz gibt es eine mäßig besuchte Demo. Es geht um die Gefahr des politischen Islams in Deutschland, die größte Gefahr für das Land. Sagt der Sprecher mit dem Mikrofon. Der muß es ja wissen, ich lebe nicht hier. Vom Islam habe ich schon gehört, was genau “politischer Islam” ist?

So genau will ich das gar nicht wissen, ich mache mich auf die Suche nach einem Essen und finde ein Fischrestaurant.

Eine einsam aussehende ältere Frau bestellt sich ein Glas Leitungswasser zum Fisch, ich hätte das auch tun sollen. In Melbourne gibt es ein Glas Wasser selbstverständlich hingestellt. Ich vermisse das ein wenig. Ich bestelle Matjes, aber der ist aus. Bismarckhering ist auch okay.

Danach gehe ich noch schnell auf Toilette. In Deutschland mußte ich öfters dafür bezahlen. Ich fand es schon bei früheren Besuchen lästig, besonders, wenn man das auch noch passend haben sollte, und man erst einmal Kleingeld wechseln gehen muß. Es gibt Schöneres als die Erledigung dringender Bedürfnisse so zu verzögern.

In der Gaststätte habe ich das Problem nicht, und so kann ich mich entspannt auf den Weg zum Zug machen.

Jetzt kommt Hamburg

.. aber nicht so schnell. Vor Harburg ist erst einmal Pause. Wie wir hören, ist vor uns ein ICE steckengeblieben und blockiert ein Gleis.

Der Zug ist gut gefüllt, einige müssen stehen. Ich sitze auf meinem Koffer und schaue so nach oben zu meinen Mitreisenden. Einige machen lustige Bemerkungen. Navh einer Dreiviertelstunde fand ich, das ich vom Sarkasmus genug habe. Glücklicherweise ruckelt und zuckelt der Zug nun zum Bahnhof.

Der Anschlußzug ist weg. Der IC, der danach fährt, kostet jedes Mal, wenn ich drauf gucke, mehr. Herr Mehdorn, der von einer Fluglinie zur Bahn wechselte, hatte vor zwanzig Jahren die glorreiche Idee, das Chaos und die Willkürlichkeit der Flugpreise auf die Bahn zu übertragen. Zum Dank durfte er später noch bei dem Berliner Flughafendisaster mitmischen. Es ist doch schön, wenn man ganz oben vollstänidig versagen kann, ohne das es der Bezahlung und der Karriere schadet. Diese Tadition wird uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Ich hörte gerade dieser Tage in downunder von Bonuszahlungen an CEOs, deren Unternehmen eine Bauchlandung hinlegen.

Der nächste Regionalzug fährt zwei Stunden später, Zeit, um sich zu einem afghanischen Restaurant zu begeben und ein schmackhaftes Mahl einzunehmen. Die Anzahl alkoholischer Getränke hinter der Bar ist doch beachtlich. Ich beschließe aber nüchtern zu bleiben. Wer weiß, was sonst mit mir passiert, wenn der politische Islam zuschlägt?

Ein Zug wartet nicht, heißt es. Zeit, zurück zum Bahnhof zu laufen, die letzte Teilstrecke nach Rostock zurückzulegen. Gefühlte 47 000 Hansa-Garffiti und -Aufklber weiter sehe ich meine alte Heimatstadt wieder, und schließlich meine Eltern. Nach vier Jahren Covid abwarten kam es auf die zwei Stunden später auch nicht an.

Diese Reise hatte ein Happy End.

Ein Argument gegen hohe Hürden, um Beihilfe vom Staat zu bekommen

Unter meinen Bekannten gibt es einige, die der Meinung sind, wenn jemand Beihilfe vom Staat benötigt, sollte es ihm/ihr so schwer wie möglich gemacht werden, diese zu bekommen. Dadurch werden sie davon abgeschreckt, sie zu beziehen und besorgen sich schneller eine Arbeit.

Mir sind kürzlich zwei Fälle begegnet, bei denen es das Gegenteil bewirkt.

Ihnen war Teilzeitarbeit angeboten worden, die ihnen jeden Monat fast 1000 Dollar Einkommen eingebracht hätte.

Beide wollten diese Arbeit nur unter der Hand in bar, was für den Arbeitgeber nicht machbar war. So blieben sie ohne diese Arbeit und werden wahrscheinlich irgendwo gegen Bargeld Kellnern gehen, statt ihr Berufswissen einzusetzen.

Der Hauptgrund waren die Komplikationen, die es bei dem Bezug der Beihilfe geben würde, auch, wenn der Job irgendwann wegfällt. Die Hauptsorge waren zu erwartende Verzögerungen bei der Änderung und die Angst, so die bewilligten Beihilfen zu verlieren, ganz oder zeitweise,

Wenn die Bearbeitung der Anträge beim Arbeitsamt einfach wäre, wären sie jetzt wieder zeitweise im Beruf tätig. So verharren sie in einem Leben mit Beihilfe.

Ungeplanter Umzug ohne Beteiligung meiner Person (soweit)

Ich hatte beschlossen, für drei Monate nach Deutschland zu fliegen. Es waren vier Jahre vergangen, seitdem ich Familie und Freunde und Europa besucht hatte.

Der Termin ließ sich am 1. Oktober festmachen, an dem Tag, an dem sich meine Mitstreiter(innen) aus der Studienzeit treffen wollten. Ich plante und buchte, annehmend, daß mr Covid nicht weiter in die Quere kommen würde. Das klappte dann ja auch, und als ich in Deutschland war, erzählte mir meine Frau, daß sie sich entschlossen hatte, auch zu kommen, sie hatte auch gebucht.

Soweit, so gut.

Dann platzte die Bombe: Unsere Vermieterin will das Haus, in dem wir wohnen, verkaufen. Wir müssen raus.

In Deuitschland ist das auch nicht prickelnd, aber, so sagte mir mein Bruder, hätte man zwei Jahre, wenn der Vermieter auf Eigenbedarf klagt.

Bei uns downunder ist kein Klagen notwendig, ohne Angabe von Gründen kann gekündigt werden. Wir hatten 60 Tage. Das heißt, eine Woche nach Ankunft meiner Frau und bevor ich wieder aus Europa zurückkommen würde, mußten wir raus.

Also fingen wir zu Rotieren an und suchten nach Häusern, die uns genug gefallen würden, groß genug sind und presiswert erschwinglich. In Port Melbourne fast aussichtslos, aber wir wurden in St.Kilda East fündig. Der Umzug fand eine Woche vor dem Abflug meiner Frau statt. Ein Umzugsdienst wurde angeheuert, meine Familie – ohne mich – packte alles in Kisten und dann ging es zum neuen Haus. Ich sprach mit meiner Tochter, da ich doch einige Bücher aussortieren wollte, das war es dann auch von meiner Seite, neben ein wenig Internet organisieren.

Heimflug

Heute bin ich aus Deutschland wieder zurückgekommen.

Der Heimreise war mehr oder minder ohne weitere Vorkommnisse. Von meiner Schwester und Schwager Abschied genommen, am leerstehenden Bahnhof von Suhl, fuhr der Zug mit geringer Verspätung nach Würzburg, wo ich umstieg, bis nach Frankfurt am Main. In der Ebene am Main war es neblig.

Die S-Bahn zum Flughafen hatte ihre Probleme, ich hörte etwas von einer Person auf den Gleisen, doch gab es einen Regionalzug, der mich zum Airport brachte.

Dort das übliche Sicherheitstheater, danach befanden wir uns in einem Niemandsland, in dem es nicht genügend Stühle gab. Ich lag auf einem Spielplatz und hörte mal ausnahmsweise keine Musik, daher stattdessen Kindergeplapper, leise Gespräche reisender Paare in allerlei Sprachen, letzte Telefonate, bevor es in das Flugzeug ging. Es entspannte mich.

Ich versuchte, meine Flugzeit zum Schlafen zu nutzen, dazu, mich zeitzonenmäßig nach Melbourne zu versetzen. Daß ich dies nun am ersten Abend downunder schreibe, ist ein dezenter Hinweis: So ganz hat das nicht geklappt.

In Dubai ging ich ins Hard Rock Cafe zum Frühstück, da es dort ordentlichen Kaffee in Tassen gab. Die Musik dort war auch zumeist älter, aber immerhin zumindest rockig. Ich sah Videos von den Cranberries, Zombie, und von Wolfsmother, einer Band aus Australien. Es gab aber auch ihre Landsleute aus der älteren Generation, AC/DC, und deren Zeitgenossen.

Insgesamt, mit Glas und Aufzügen und Fontänen, wirkt Dubai modern und ist für den Reisenden angenehm. Meine Ankunft in Melbourne.. naja. Es gibt Schöneres, als sich mit hunderten Passagieren an den Wänden entlang zu schlängeln, bevor ich dann in die Wildbahn entlassen wurde.

Mit Skybus und Straßenbahn fuhr ich zu meinem noch unbekannten Zuhause in St.Kilda East, unweit der Carlisle Street und der Balaclava Station für S-Bahnen an der Sandringham Line. An der Straßenbahn wurde ich auch von meiner Frau in Empfang genommen. Dann ging es nach Hause.. und das ist eine Geschichte für sich.

Kopenhagen

We all live in a yellow submarine.. okay, nicht ganz. Wir leben in weißen Pods, die sich in einem alten Lagerhaus aneinander reihen. Eine Tür links, eine Tür rechts. Einer bekommt die obere Hälfte des Pods, einer die untere. Ein kleiner Eingangsbereich hinter der Tür, um das Gepäck unterzubringen, die Klamotten aufzuhängen und sich anzuziehen. Dann geht es entweder nach oben oder unten, Platz für eine Matratze. Man hat einen Meter Höhe, denn unter oder über einem schläft jemand anders. So ungefähr, wie bei unserem Dachzelt, welches wir uns vor einiger Zeit gekauft haben. Dies ist aber Zelten in der Halle, nicht draussen. Das Licht kommt von abgedeckten LEDs an der Decke, die sanft ihre Farbe ändern. Wenn das Licht aus ist und es Morgen wird, hat man keine Ahnung, wie spät es ist. Kein natürliches Licht stört hier beim Schlaf. Im Pod hängen Morgenmäntel. Wenn alle darin zum Bad gehen, habe ich das Gefühl, einer Sekte anzugehören, in der alle Mönche das Gleiche tragen.

Das ist der City Hub von Kopenhagen. Draussen eine belebte Straße. Belebt von vielen vielen Kneipen, in oder vor denen Dänen dem gemeinsamen Biertrinken nachgehen. Zum Essen gibt es auch genug, vom Kebabimbiss über den Inder bis zum vietnambeeinflussten Fusion-Restaurant der gehobenen Preisklasse. Fahrräder sausen auf dem autospurbreiten abgetrennten Radweg vorbei, einfache Alltagsräder, Lasträder, Kinder im Anhänger, zumeist allein muskelkraftbetrieben, von Frau und Mann aller Altersklassen.

Wir frühstücken in einer Bäckerei, die neben allerlei Gebackenem auch Kaffee anbietet, der aus einer echten Espressomaschine kommt, die von einer echten Barrista bedient wird. Der Pappbecher ist ein Wermutstropfen. Sonst wäre es perfekt gewesen. Aber auch so: neun von zehn Punkten.

Meine Frau hat das Lousiana Museum für Zeitgenössische Kunst ausfindig gemacht. Ich lasse mich willig entführen. Die Fahrt mit einem Vorortzug nach Helsingor führt hinaus in den Norden, durch grüne Laubwäldchen mit gelegentlichem Blick aufs blaue Meer. Das Wetter ist gnädig, der Himmel ebenfalls blau. Im Zug wird vorallem deutsch geredet. Viele verlassen den Zug und machen sich auf den Weg durch ein kleines Örtchen. Im Museum angekommen, mache ich mich nach dem Zahlen auf dem Weg nach draußen. Mit Blick zum Meer steht da eine Skulptur, die ich als Kulturbanause mit “Sieht aus wie Henry Moore” begrüße. Es ist Henry Moore, der Kandidat bekommt 100 Punkte. Die Verbindung des Museums mit grüner Gartenlandschaft und Skulpturen finde ich gelungen.

Die Dauerausstellung zeigt zunächst Yves Klein. Ich muss an ein Gespräch mit einem Ausstellungsorganisator in Frankfurt denken, der über den Kontrast zwischen dem sozialistischen Realismus, der mich in meiner Jugend umgab, und abstrakter Kunst, die u.a. auch in der Altbundesrepublik beliebt war, sprach. Vielleicht kommt mein Unverständnis für monochrome Vierecke daher. Catherine Opie fotografierte Elizabeth Taylors Zuhause, kurz bevor die berühmte Schauspielerin starb. Für mich sag es wie ein riesiges Museum aus, an vielerlei Kapitel und Menschen aus ihrem nicht gerade erlebnisarmen Leben erinnernd. Dann war da noch Andy Warhol, Marylin Monroe und Campbell-Dosen.

Mir gefielen noch ein paar andere Werke, wie Pop von Sharah Hughes oder Der Daumen von Cesar Baldaccini. Letzterer vorallem als Fotoobjekt 🙂

Im Kellergeschoss war eine Ausstellung über Forensic Architecture zu sehen. Es zeigt in Videos, Tafeln und mehr, wie Menschenrechtler mit Hilfe moderner Forensik fragwürdige Ereignisse begutachten, um offizielle Berichte von Polizei und anderen unter die Lupe zu nehmen, um die Wahrheit zu finden.

Bis ins nächste Jahr zeigt das Museum Werke von Alex da Corte. Pop Art knallbunt, mit Bezugspunkten zu Musikern wie Beyoncé oder Eminem, Filmen wie der Zauberer von Oz und mehr.

Es war definitiv genug, um uns zu unterhalten und Eindrücke zu erhaschen, die uns lange erhalten bleiben.

Wir wanderten durch Kopenhagen. Mir fiel irgendwann auf, daß ich – im Gegensatz zu Frankfurt und Melbourne – keine Obdachlosen sah. Wie ich recherchierte, gibt es tatsächlich weniger als in Deutschland – mehr als 2,5 mal so viele, auf die Einwohnerzahl aufgerechnet, gibt es dort – und in Australien – 4 mal so viele. Die meisten dänischen Obdachlosen haben mentale Probleme oder sind drogen- oder alkoholsüchtig. In Australien lebt allein ein Viertel auf der Straße, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind.

Am Abend versuchen wir uns in einem “Cafe”, welches eigentlich auch eine Kneipe ist, nur dass man auch einige Gerichte und offene Sandwiches, garnierte Brotstullen bekommen kann. Ein Bier ein Bestellfehler: Ich bekomme ein belgisches mit Glykosesyrup. Es gibt Gründe für das deutsche Reinheitsgebot. Bier und Gericht mag nicht unbedingt meine erste Wahl sein, die Umgebung, viele junge und alte Menschen in Gesprächen vertieft, gleicht das aus.

Ein schöner Tag!

Travel

Waiting for my turn
In an overcast light
The National play
The Bluetooth flashes bright.

Seeing family
A long way from home
Meeting friends
Sometimes alone.

I know it is much too dry
I know I should care
Maybe the Earth will be soon
Light up like a flare.

I still like the warmth of the summer
Knowing it soon will be September.
My memory stretched
By street names I vaguely remember.

A grey sky now as far as I see
The first raindrops fall
I sit with a friend under a tree
Enjoy the talk, enjoy it all.

Reisepanorama – Frankfurt

Für drei Monate in Deutschland.. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.

Los geht’s!

Flug

Der Airbus schüttelt sich über dem Arabischen Meer,
Westlich von Indien, da komme ich her.
Wobei ich am Ende von anderswo kam,
Die Reise ihren Anfang in Melbourne nahm.

Das Schütteln schlägt mir auf dem Magen,
Dazu muss ich noch Maske tragen.
Ein Zwischenstop wär auch ganz schön,
Doch kann es da sehr schnell geschehen,
Das man nicht weiterreisen kann.
Darum möchte ich das lieber auch nicht wagen.

Nun ist’s des Klagens aber genug.
Sich ständig zu grämen ist auch nicht klug.
Schliesslich komm ich an zuhaus.
Dann schlafe ich mich erst einmal aus.

Frankfurter Erlebnis

Ein schönes Haus Nähe Töngesgasse.
Ein Mann fotografiert eine Frau, die da schläft auf der Straße.
Ich frage ihn ob er Urlauber wär.
“Nein, ich bin Hausmeister”, antwortet er.
“Selbst wenn man sie auffordert, sie wollen nicht gehen.
Die Mieter im Haus, die wollen das nicht sehen.”
“Wo soll sie auch hin?”, werfe ich ein.
“Ihr fehlt, was Sie haben, ihr fehlt ein Daheim.”
“Für 4000 Euro Miete, da ist es nicht schön.
Vor seiner Wohnung Leute campieren zu sehn.”
“Vielleicht, statt mit ihrem Reichtum zu prahlen.
Sollen die Mieter etwas mehr Steuern bezahlen?”
“Steuernzahlen ist, was keiner mag.”
Wir wünschen uns einen guten Tag.

Bahnhofsviertel

Frankfurt war mein erster Anlaufpunkt. Den Flug hatte ich mehr oder minder gut überstanden – auf dem Flug von Dubai nach dort hatten sich Magen und Kopf von der Schüttelei erholt, und alles ging nach Plan: Sogar das Gepäck kam gut erhalten an.

Ich hatte auf dem zweiten Flug für einen Internetzugang extra bezahlt und ein Hotel nahe des Bahnhofes gebucht. Bahnhofsviertel, naja, meinte ein Einheimischer in der S-Bahn, den ich nach dem Weg befragte. Ein etwas zwielichtiges Viertel, gab er mir zu verstehen.

Nach ein wenig hin und her – der Ausgang war etwas schwierig zu finden, auch, da im Bahnhof gebaut wurde, war ich auf dem richtigen Weg. Ein buntes Viertel mit viel Gaststonomie und wohl auh ein wenig mehr. “Willst Du Spaß, Süßer”, sprach mich eine junge Dame an. Es kam etwas unerwartet, doch fiel mir eine Antwort ein: “Nein, danke. Ich hab schon genügend Spaß.” “Wirklich nicht?” – ich ließ sie stehen. Wenn ich mich  überrumpelt fühle, ist das für mich eine Schutzaktion.

An der Rezeption waren zwei junge Frauen, französisch sprechende Backpackers, die wohl im falschen Hotel gelandet waren. Der Angestellte bestellte ein Taxi für sie. Eine der beiden liefen Tränen über das Gesicht. “Are you okay?”, fragte ich sie. “No. Nein. Not really.” Ihre Begleiterin versuchte sie zu trösten. Ich hätte das auch gern getan, wie vielleicht meine Tochter. Ich glaube, da waren schon ein paar andere Erlebnisse auf ihrer Reise, das falsche Hotel war sicher nicht der einzige Grund, um so zu schluchzen.

Am nächsten Tag lief ich bei hochsommerlichen Temperaturen, das Thermometer stieg auf 37 Grad, durch die Stadt. Ich war früh aufgewacht, sah, wie die Flugzeuge auf dem blauen Himmel ihre Bahnen zeichnen, und beschloß nicht lange zu warten.

Der Bäcker fürs Frühstück war Tony aus Mazedonien. Ich fragte ihn, ob Alexander der Große Grieche oder Mazedonier gewesen sei. Die Mutter wäre Griechin gewesen, darim streiten sich die Nachbarvölker noch immer darum. Ich mußte lachen. Ein Melbourner Freund, Sohn griechischer Einwanderer, scherzte über eine Freundin: “Sie ist Griechin, weiß es aber nicht.”

Ich hoffe, daß die Balkankriege Geschichte sind und bleiben. Wie mir in Melboune erzählt wurde, hat dort das Essen dazu beigetragen. Viele Griechen wanderten bald nach dem Zweiten Weltkrieg aus, die Türken kamen etwas später. So fanden die türkischen Migranten vertrautes Essen bei ihren Nachbarn aus der Alten Welt.

Zwei junge Männer kamen in den Laden und fragten nach einer Toilette. Entweder gab es keine, oder nur für Gäste, ich weiß es nicht. Jedenfalls zogen sie ab. “Pinkeln wir auf die Straße. Das machen hier doch alle so.” Ich gestehe, das hat mich einigermaßen geschockt.  Manchmal vermisse ich die Melbourner, denen man auf den Fuß treten kann und die dann um Verzeihung bitten. Sorry! Vor gut zwanzig Jahren habe ich hingegen eine Gruppe junger Engländer:innen im Bus gesehen, die auf ein Niesen unisono “Gesundheit!” riefen. Diese deutsche Höflichkeit amüsierte sie sehr.

An deutsche Toiletten und besonders das Bezahlen für deutsche Toiletten muß ich mich erst einmal gewöhnen. Besonders ärgerlich empfinde ich es, vor einer Barriere zu stehen, die passend Kleingeld verlangt. Bei einem früheren Besuch bin ich eimal fluchend über so eine Schranke gesprungen, nachdem sie mein Geld geschluckt hatte ohne sich zu öffnen. Ich kenne das Argument daß es für saubere Toiletten sorgt. Meine Erfahrung aus Australien sprcicht dagegen: Ich finde die dort “unbezahlten” Toiletten nicht als schmutziger.

Reichtum alt und neu

Blau und gelb: Das Euro-Symbol in Frankfurt und die Ukraine-Fahne

Es war immer noch früher Morgen, als ich mich auf den Weg machte, die Innenstadt zu erkunden. Ich sah den Dom der Stadt, ging hinein und fand einen katholischen Gottesdienst. Für einen Norddeutschen mit “lutheranischen Hintergrund” ist mir das doch etwas fremd, so schlich ich mich bald wieder hinaus. Mir war aufgefallen, daß der Pfarrer ein alter Mann war, seine anwesende Gemeinde komplett weiblich, vielleicht zwanzig Frauen stark, darunter drei Nonnen.

Frankfurt riecht nach Geld, viel Geld, wie die Fotos zeigen, aus der Zeit als Freie Reichsstadt bis hin zum Frankfurt, in dem mit der Europäischen Zentralbank das Bankherz Europas schlägt.

Nach dem Krieg wurde zum Teil wiederhergstellt, zum Teil neu gebaut

Zweistöckiger Fahrradparkplatz in der Innenstadt

Kleine Markthalle

Ich bin auch über den Eisernen Steg gelaufen, über den Main hinweg. Die griechische Inschrift hat mich verwundert. Die Wikipedia verrät mir, daß sie erst im Goethejahr 1999 von Hagen Bonifer aufgetragen wurde, und aus Homers Odyssee zitiert und von weiten Seefahrten verkündet, die in ferne Länder und zu fernen Sprachen führen. Genügend um die Ecke gedacht, um die Archäologen der Zukunft zu verwirren.

Von Joachim Rother habe ich erfahren, daß die Römerhalle seinen Namen nicht nach dem Römischen Reich trägt, sondern nach den italienischen Händlern im Mittelalter, die hier ihre Waren feilboten.

Joachim Rother gehörte zu den Veranstaltern einer Kunstausstellung der “Palette”, einer Künstlergruppe der Stadt. Er ist Jazzenthusiast. Er sprach davon, wie die amerikanischen Besatzer nach dem Krieg die Frankfurter Jazzszene inspirierten. Er selbst lernte Banjo, das schien ihm am einfachsten. In einem Teich vor der Alten Oper hat Albert Mangelsdorff Vogelstimmen aufgenommen. Ein Foyer der Oper ist heute nach Albert Mangelsdorff benannt.

Ein Bild aus der Palette-Ausstellung: Zofia Kwestorowska-Markowsky, Erwartungen

Schließlich fuhr ich mit vielen vielen Abkühlingssuchenden mit der U-Bahn zum Brentanobad hinaus. In seinem 220 Meter langem Backen tummelte sich jung und alt, Kinder tobten, Paare küßten sich, ältere schwammen, auf den Wiesen wurde gelegen, gelesen und gegessen, es wurden Würstchen gekauft und Eis geschleckt.

Für den Heimweg ins Hotel nahm ich noch einen Schlenker und lief durch den Wald zu einem Biergarten. Zum Essen kam ein sehr deutscher Salat mit Gurken und natürlich gab es einige Sorten Bier.

Eine Stunde Sonnenuntergang

Diese Woche unternahm ich mit einem Freund eine Fahrradtour entlang der Bucht. Wir hatten uns einen Tag freigenommen und begannen unsere Reise um 9 Uhr. Der Himmel war blau und die Sonne schon eine Weile darinnen, es versprach ein herrlich angenehmer Tag zu werden, trotzdem war es zunächst noch recht kühl, wenn auch schon warm genug, daß man seinen Atem nicht sehen konnte. Das kommt manchmal an Melbourner Wintermorgen vor.

Mit Enthusiasmus und ansehnlichem Schwung machten wir uns auf den Weg nach Frankston. Der erste Teil der Strecke ist mir seit meinem ersten Arbeitsplatz in Beaumaris vertraut. Dort machten wir eine Pause, die genauer gesagt eine Strandwanderung war. Vor Beaumaris liegt eine Steilküste und das flache Wasser ist steinig. Nicht so gut zum Schwimmen, dafür ist diese Küste ein Paradies für Vögel, Fische, Krebse und mehr.

Nach einem weiteren Stop am Bridge Hotel in Mordialloc, auf dessen Verandah wir schwarze Materie, Guinness, und etwas zu essen zu uns nahmen, erreichten wir schließlich Frankston, etwa 50 km von der Innenstadt entfernt. Wir versuchten, Olivers Hill zu umgehen, da uns der Weg hinauf etwas unbequem vorkam. Nicht nur, daß es steil bergauf geht, auch gibt es anscheinend keinen guten Fahrradweg. Direkt auf dem Nepean Highway zu radeln, während Autos mit 60km/h vorbeizischen, gefiel uns nicht so sehr. Allerdings ist der Pfad an der Bucht sehr schmal. Ab und an landet man direkt am Wasser, auf Steinen. Nichts für Radeler, wir traten den Rückzug an.

Zunächst wieder bis Mordialloc, wo wir beratschlagten, die Bahn zu nehmen oder aber weiterzuradeln. Ich sah mir die langsam niedersinkende Sonne an und war von der Idee, diese zur linken über dem Meer untergehen zu sehen, angetan.

Ich sollte nicht enttäuscht werden. Während wir der Stadt näher kamen, immer an der Bucht entlang, präsentierte sich das Ende des Tages ganz spekatakulär. Zuerst färbte die Sonne niedrigziehende Wolken in flammendes Orange, dann glitzterte das Meer, kleine Wellen rippelten die Oberfläche in Silber, Schuppen eines Fisches ähnlich. Am Horizont zeigten sich noch einmal die Farben eines Spektrum, rötlich, bleichgelb und sanftes Blau.

Es zeigte sich nun auch das Menschenwerk, die Bucht wird von einem Lichtband umspannt, die Häuser, in denen wir wohnen. Schließlich sahen wir die Büro- und Appartmenttürme der Innenstadt, das Ende unserer Tagestour nahte.

Ich konnte mich an dem Licht- und Farbenspiel kaum sattsehen.

Auch wenn beim Fahren auf dem Fahrradweg neben einer Straße sich nicht ganz die Idylle des Outbacks bei Coober Pedy, die ich mit meinem Sohn vor etwa drei Jahren erlebt habe( https://www.petros.id.au/?p=210 ), einstellt, war es sehr schön. Gute Gesellschaft, frische Luft und das Gefühl von 120 km in den Beinen haben ebenfalls dazu beigetragen.

Labour Day (Tag der Arbeit) und Gewerkschaften in Australien

Nun, da es Winter geworden ist, finde ich etwas Zeit, um über den Labour Day zu schreiben. Ich finde es erstaunlich, daß die Geschichte dahinter kaum erwähnt wird. Ganz anders als der ANZAC Day, der etwas mit Krieg zu tun hat. Da sind die Zeitungen voll und voller.

Vor unseren Bundeswahlen im Mai war ich u.a. zu einer Verantstaltung des ACF, des Australian Conservation Funds, um umweltfreundliche Politik zu unterstützen. Die Verantstaltung fand in der Trade Union Hall statt. U.a. sprach dort ein Gewerkschafter über die Unterstützung von Umweltpolitik durch Gewerkschaften. Ich hielt es für geschickt. In Australien, wo Bergbauunternehmen nicht nur wirtschaftlich stark, sondern auch politisch tonangebend sind, wird sehr häufig Umweltschutz als der Ökonomie und dem Arbeitsmarkt entgegenstehend dargestellt.

Die Trade Union Hell ist möglicherweise das älteste Gewerkschaftshaus, welches noch heute diesem Zwecke dient. Es wurde 1859 gebaut. An der Wand hängt ein Banner, welches auf das legenäre 8-8-8 verweist – 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Freizeit, 8 Stunden Schlaf. Der Trade Union Hall gegenüber steht ein Denkmal, welches ebenfalls daran erinnert.

 

Da Australiens weiße Besiedlung als Strafkolonie begann, wurden zunächst die Gefangenen als billige und praktisch ohne Einschränkung verfügbare Arbeitskräfte angesehen. Sich dagegen aufzulehnen oder zu organisieren war kaum möglich. Auch von Gerichtes Seite konnte man keinen Schutz erwarten. So wurde z.B. 1822 der Schäfer James Straighter zu 500 Peitschenhieben, einem Monat Einzelhaft und 5 Jahren Gefangenschaft extra verurteilt. Sein Vergehen war der Versuch, andere Strafgefangene zu organisieren, um höheres Gehalt und größere Essensrationen zu bekommen.

Langsam veränderte sich die Gesellschaft. Als in den frühen Fünfzigern des 19.Jahrhunderts Gold gefunden wurde, nahm der Ansturm auf Australien zu, ebenfalls der Reichtum. Die Melbourner Bauarbeiter konnten 1855 mit Hilfe von Streiks den Achtstundentag durchsetzen. Andere Berufszweige und Städte folgten, bis schließlich der Achtstundentag in Australien  der “Normalfall” wurde.

Ich halte es für keinen Zufall, daß in den letzten Jahrzehnten die Anzahl der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter zurückging, während die “Gig-Ökonomie”, welches man früher Tagelöhnertum nannte, zunahm und die Löhne stagnierten. Die “konservativen” Regierungen seit John Howard haben das beste versucht, um Gewerkschaften zu schwächen, unterstützt von Murdochs Revolverblättern. Als John Howard 1996 Ministerpräsident wurde, waren 30% der Arbeiter organisiert, heute sind es gerade 15.

(Anmerkung: Ich mag das Wort “konservativ” in diesem Kontext gar nicht. Meiner Meinung sind die Anhänger von Thatcher und Co Radikale, die die Gesellschaft nicht schützen, sondern untergraben und spalten. Ich halte mich für konservativ, bewahrend.)

In der letzten Zeit wuchs der Widerstand. Gewerkschaften sprangen ein, um z.B. für Über-Kuriere besseren Arbeitsschutz und eine Minimalentlöhnung zu sichern. Immer mehr bemerken, daß Gewerkschaften durchaus nützen.

Es ist am Ende doch nicht erstaunlich, daß die Geschichte hinter dem Labour Day in den Medien kaum Erwähnung findet.

Ein Abend für Asylsuchende

An einem unserer kühlen Winterabende dieser Woche machte ich mich auf den Weg ins Einwanderungsmuseum. An diesem Abend gehörte es dem Asylumseeker Resource Centre, einer Freiwilligenorganisation, die seit langem asylsuchende Flüchtlinge unterstützt. In den letzten zwei Jahren entstand das Buch Seeking Asylum – Our Stories. 23 Asylsuchende wurden fotografiert und gebeten, etwas von ihren Erfahrungen zu berichten.

An diesem Abend wurde das Buch vorgestellt. Einige der Autor(inn)en standen auf der Bühne, es gab eine kurze Gesangseinlage eines Tibeters, den es nach Melbourne verschlagen hat, man konnte sein Buchexemplar signieren lassen und es gab für uns, die Unterstützer der Resource Centres die Möglichkeit, uns miteinander auszutauschen. Vieles war spontan. So kam ich mit einer jungen Kolumbianerin aus Bogota ins Gespräch, die sich darüber freute, dass in ihrer Heimat eine Regierung der Linken gewählt wurde. Mit ihrer Freundin unterhielten sie sich über ihr Leben dort, übers Feiern und Tanzen, über ihre Zeit hier in Melbourne und Träume, mehr von Europa zu sehen. Später sprach ich mit einem gebürtigen Melbourner, der seit vier Jahrzehnten in Gippsland, einer ländlichen Region zwei, drei Autostunden westlich unserer Stadt in Sale wohnt, da er dort seine heutige Frau, eine Einwanderin aus Sri Lanka, kennengelernt hatte. Sie, europäischer Abstammung, verließ ihre alte Heimat nach der Unabhängigkeit des Landes, welches zuvor als Ceylon zum britischen Empire gehört hatte. Er hatte sich die Zeit für diese Veranstaltung genommen, obwohl er eigentlich auf dem Weg zum Spiel seines Footyteams im MCG war. Er wird sich gefreut haben, die zweite Hälfte im Stadion und sein Team gewinnen gesehen zu haben.

In Sachen Flüchtlingspolitik erwarte ich auch von einer Laborregierung keine Wunder. Die Diskussion zu dem Thema ist seit Jahrzehnten vergiftet und ich glaube nicht, dass sich die neue Regierung zu sehr die Finger verbrennen möchte. Trotzdem, es ist vielleicht kein schlechtes Zeichen, dass Andrew Giles seit zehn Jahren der erste Minister für Einwanderung ist, der diese Woche das Resource Centre besucht hat. Ein Besuch, der außerhalb dieser Veranstaltung kaum Erwähnung fand. Weder ABC noch SBS oder ein privater Fernsehsender oder eine der größeren Zeitung berichteten davon. Ich fand es beim Greek Herald, einer Zeitung für griechische Einwanderer.

Psst, nicht weitersagen, die neue Regierung traut sich vielleicht doch was?