ROCS – Ein Chor at Hymnitation

Was ist ROCS? Die RMIT Occasional Choir Society. Ein Chor von ehemaligen und derzeitigen Student:innen.

Ich war am Samstagabend dort und hatte sehr viel Spaß. Sarah war auf der Bühne und sang Leonard Cohens Hallelujah – was ich tatsächlich als eines der Highlights empfand. Sie hielt sich dabei wie die meisten an der Version von Jeff Buckley, ihr Gesang ging aber über das bloße Kopieren hinaus und ihre Stimme klang klar im Raum. Ich hatte ebenfalls Spaß an den “Nonsense-Stücken” wie Sandra Uitenbogerds Missa Lolcat, an R.E.M.s Losing My Religion und mehr.

Hier eine längere Beschreibung durch ein ehemaliges Chormitglied. Ich kann ihren Enthusiasmus teilen.

ROCS: Hymnitation, Storey Hall, tonight

Back in the day, when the world wasn’t so much out of whack as it is now, keeping a student choir going was a simple enough matter. Now? Corporate universities, online courses, students either having to commute from the family home or work unseemly hours to pay their extortionate rents, plagues, pestilences and all the rest of it – all these conspire to make student choirs a constant battle for their continued existence. It is therefore all the more wondrous to see that most of them are still going, with constantly replenishing cast members.

At ROCS concerts you will hear things you will never find anywhere else. Not for them the tired repertoire, the schoolmasterly maestro swinging his baton, the same old same old. There were many conductors. I counted at least five. It is a hallmark of this choir that it appears to be that rarest of mythical beasts: a functioning anarcho-syndicalist collective. (Sandra prefers it that way!) I am bound to tell you that not everything came off. It is a necessary consequence of always trying new things. Please: let me tell you what really did.

Of the solo works, I was pleased to hear Sarah Winkler breathe unexpected life into that hoary chestnut Hallelujah! Her light, tremolo soprano rendition of it was as sufficiently remote from the late Mr Cohen’s glyphosate baritone as it was from the street choir versions which have plagued us of late, and was a welcome addition to the evening. The solo component was however predictably stolen by Phoebe Allgood, who accompanied herself as usual in Lloyd Webber’s Gesthemane. Her soaring soprano arose from her smoky contralto opening like a phoenix ascending from the hall’s Penrose tiling. Her dynamic range is even more impressive than when last I heard her.

The full ensemble works came off best when backed by the substantial orchestra assembled; although special mention must be made of Dylan Tran’s arrangement of Billie Eilish’s What Was I Made For? It is a demanding piece, and was excellently conducted by Morgan Jenkins. (Apparently it is from the Barbie movie, which I have not yet seen.) We also had three movements from Sandra Uitenbogerd’s Missa Lolcat. I have heard the entire mass before, and I would happily have hearkened to all of it again. It was excellently performed by a shifting cast of singers. Ceiling Cat, deliver us all from evil.

Frequenters of ABC-FM will know of the thriving genre of computer game music. A lot of our best composers write for gamers. And why should they not? Better that than writing symphonies and concerti for over-privileged aristocrats and Prince-Bishops as once our best and brightest did. Christopher Tin is one of these, and tonight we had his Sogno di Volare from a game called Civilization VI. The choir and orchestra overwhelmed us with his mighty chords. It was as if Storey Hall were insufficiently majestic to contain such vast harmonies.

And then there was CORP (Compulsively Over-Rehearsing People). This is a long-standing subgroup of ROCS. Tonight’s iteration was an exalted one: Sandra, Lettisia, Anna (welcome back!), Phoebe, Elliott and the ineffable Mr Chas. Really, I could listen to CORP all night. They gave us lots of Sandra’s arrangements, three of her catches, and – most gloriously – REM’s Losing My Religion. About that: is there something about Michael Stipe’s mumbling, impenetrable vocals which inspires people to want to bring out the serious music beneath the incoherence? (I think so. I’ve done things to Shiny Happy People myself.) CORP is always good. Tonight they were magnificent.

Especial thank yous to Ashley Bonnell for splendid behind-the-scenes managing against the odds; to Gilligan for being Gilligan only more so; and also to Elliott Westbury for not only singing tenor wonderfully, but playing piano and bringing along his own orchestra to supplement the local band. A rousing evening, and thanks to all.

Multitudes – Melbourne und Musik

Französische Kammermusik – Moderne Multitudes aus Melbourne von Katie Yap – eine Zufallsbegegnung mit einer Großmutter chilenischer Herkunft – Chess, Schach, ein Musical im altvertrauten National Theatre in St.Kilda

Wieder in Melbourne zuhause, bin ich nach etwas mehr als einer Woche Strohwitwer – Q ist nun zu ihrer Mutter unterwegs und ich hüte mit C Haus und Hof.

So ging ich dieses Mal allein zu unserem Abonnement beim Melbourne Symfony Orchestra, welches zur Kammermusik im Iwaki Auditorium einlud, einem recht schmucklosen modernen Raum in der Southbank.

French Delights – französische Köstlichkeiten – wurden uns versprochen. Das Programm wurde von der Flötistin Wendy Clarke kuratiert. Zunächst stehen drei Frauen auf der Bühne, neben ihr die harfespielende Melina van Leeuwen und Fiona Sargeant mit ihrer Viola, Später werden bis zu acht Musiker:innen auf der Bühne sein. Es verwundert mich, dass trotz aller beteiligten Frauen nicht ein Stück von einer Komponistin stammt.

Nicht ganz verwunderlich stehen Debussy und Ravel auf dem Programm. Letzterer  schrieb nach Eigenaussage im Jahre 1905 in nur acht Tagen und drei Nächten Introduction et allegro, als Auftragswerk für die Fabrik von Sébastien Érard. Der in Strasbourg geborene Sebastian Erhard favorisierte eine Harfe mit Pedalen, um so mittels acht Seiten pro Oktave alle Töne, inklusive der halben, spielen zu können. Sein Konkurrent, der Österreicher Ignaz Pleyel, hingegen, lieferte Harfen mit zwölf Saiten per Oktave aus.

Wie verkaufte man mehr seiner Harfen? In dem man Ensembles unterstützte und für sie Stücke schreiben ließ, die dann mit ihren Harfen aufgeführt wurden und hoffentlich andere Musiker zum Kauf anregten.

Für ein von Pleyel unterstütztes Kammerorchester hatte gerade Debussy ein Stück geschrieben – für Érard Anlaß, eines von Ravel aufführen zu lassen, auf seiner Harfe. Ravel, einst Schüler von Debussy, hatte aber nur zwei Wochen, da er sich nit einem Freund auf eine längere Bootstour begeben wollte. Das erklärt den etwas spröden Titel und die Eile der Komposition. Trotzdem ist daraus ein gefälliges Stück geworden. Wer weiß, vielleicht hat es auch geholfen, der Harfe mit den Pedalen zum Durchbruch zu helfen, die man heute in den Konzertsälen der Welt sieht.

Mein Lieblingswerk des Abends ist jüngeren Datums, ein Quintett für Flöte, Harfe und drei Streichinstrumenten aus dem Jahre 1934, geschrieben von  Jean Françaix.

Unserem kommunalen Musikradio 3MBS habe ich einen Tip zu verdanken, der mich zu Katie Yap führte. Die Melbourner Violaspielerin  hat eine vierwöchige Residenz im Tempo Rubato. Für einen Preiswettbewerb hat sie eine Handvoll selbst komponierter und mit befreundeten Musikern improvisierte Stücke eingereicht, unter dem Namen Multitudes, Vielfalt. Sie spielt moderne Musik und ältere, auf einer Barockviola, sie mag Folkmusik und modernes, ist Halbchinesin, macht viele Dinge gleichzeitig – mit anderen Worten: Sie hat das Gefühl, eine Menge “Parallelwelten” in sich aufzunehmen.

Im ersten Konzert der Reihe teilte sie die Bühne mit Donald Nicholson,  der Cembalo, Klavier und Synthesizer spielte. Musikalisch ging es durch Jahrhunderte. Das erste Stück stammte von Hildegard von Bingen. Es folgten zwei Komponistinnen aus dem Barock, Francesca Caccini und Barbara Strozzi. Ein modernes Stück hat sie für ihren Vater schreiben lassen, vom Melbourner Komponisten  Kevin Merch. Ihr Vater, ein Doktor, spielt mit ihr im Hause auf dem Klavier. Das Stück hatte an diesem Abend seine Uraufführung in der Öffentlichkeit. Es heißt Stained Glass Sky und ist von einem Gemälde von David Grossmann inspiriert: (Hier zu sehen: https://www.jhnewsandguide.com/scene/arts/david-grossmann-paints-landscapes-moods/article_296decf4-c5bd-55de-8986-618348a83f10.html)

Das Finale gehörte einem von ihr gemeinsam mit Donald Nicholson geschriebenen Stück namens Black Cockatoos, in dem Donald zunächst Cembalo spielt, dann aber zum Synthesizer hinüberwechselt. Katies Violatöne werden von ihm aufgenommen und erscheinen in seinem elektronischen Beitrag als Echo, bis sie mit einem spitzen Ton das Stück beendet. Mich erinnerte dieser Teil ein wenig an Tangerine Dreams Force Majeure, in dem neben Elektronik auch klassische Instrumente und Stimme vorkommen, unter anderem ein Cello.

Wir werden dieses Stück wohl auf einer CD hören können. Ich bin gespannt. Ich werde wohl auf ein weiteres ihrer Freitagskonzerte in Brunswick gehen. Alle vier werde ich auf Grund familiärer Umstände wohl nicht hören können.

Auf dem Heimweg musste ich eine Weile auf dem Bahnhof warten und kam mit einer Frau ins Gespräch, die gerade für einen ihrer Enkel, einen Dreijährigen, ein Geburtstagsgeschenk besorgt hatte (Lego, aber bis morgen nicht verraten!). Sie war mit ihrer Familie nach Pinochets Machtergreifung aus Chile geflohen. Sie hat dort noch Verwandte und Bekannte. Mit der jüngeren Vergangenheit dort hadert sie auch. Chile hat Jahrzehnte neoliberaler Politik hinter sich, eine stark gespaltene Gesellschaft, zwischen arm und reich. Noch immer gilt die Verfassung aus der Zeit von Pinochet. Eine neue wurde abgelehnt, da die Rechte allerlei Lügen verbreiteten, die die Menschen verunsichert hatten. Das klingt leider all zu vertraut.

ich hatte in den letzten Wochen noch ein weiteres musikalisches Erlebnis, das Musical Chess. Die beiden Bs von ABBA, Benny Andersson und Björn Ulvaeus, arbeiteten mit Tim Rice 1982 und 83 an diesem. Zunächst war es eine Platte, die 1984 erschien, 1986 wurde daraus eine Musicalaufführung in London, der weitere, u.a. am Broadway, folgen sollten.

Ein Zufall führte mich vor kurzem auf den Flughafen in Bangkok. Dort kam mir das Lied “One Night in Bangkok” in den Sinn. Ich wusste auch bis dahin nichts über den Hintergrund des Liedes und seine Abkunft aus dem Musical. Als ich dann an einem Donnerstagabend am National Theatre vorbeiradelte, in St.Kilda, ein paar Minuten von zuhause entfernt, und entdeckte, dass dort das Musical aufgeführt wurde, beschloss ich kurz entschlossen, es mir nächsten Abend anzuschauen.

Es gab nur noch wenige Karten. Das Haus war dicht gefüllt, als ich mich auf einen der durchgesessenen alten Stühle setzte, so wie mehr als  ein dutzend Jahre eher, als meine Grundschulkinder dort in der Schulaufführung der Pirates of the Curry Bean auf der Bühne standen.

Dass Musical Chess wurde vom CLOC Musical Theatre aufgeführt. Die orientalen Töne, die den Song “One Night in Bangkok” einleiteten, brachten das Publikum nach der Pause zurück in den Bann des Stückes. Das war nicht weiter schwierig, fand ich. Mir machte es sehr viel Spaß. Im Musical wird eine Schachweltmeisterschaft zum Kalten-Krieg-Kampf zwischen Amerika und der Sowjetunion hochstilisiert, an das Duell zwischen Bobby Fischer und Boris Spassky erinnernd, und um eine Liebesgeschichte mit einer Frau ungarischer Herkunft, die als Kind 1956 das Land verlassen musste, im Zuge der Invasion sowjetischer Truppen ihre Eltern aus den Augen verlor. Die Schachspieler sind selbst nur Schachfiguren, hinter denen Geheimdienste beider Seiten ihre Ränke schmieden. Am Ende gewinnt niemand, wie auch die hinters Licht geführte Frau sich eingestehen muss.

Reisen durch Melbourne, die Welt und in die Zukunft

Sonntagnachmittag in Glen Waverly, welches ein Kollege früher mal als sein “Malaysian Ghetto” bezeichnete. Erinnerungen an Frühzeiten, als C. hier die chinesische Samstagschule besuchte, oder – wenn auch nicht örtlich, das war in Clifton Hill – S. die deutsche Samstagsschule. Die Eltern hatten von etwa neun bis zwölf Zeit für sich und warteten. Einkaufen, rumschlendern, mit anderen Eltern schwatzen oder einfach Zeitung kaufen und lesen.

Heute habe ich etwas Zeit, auf Q zu warten. Frühmorgens wartete sie auf mich, als ich mit dem Bogen schoss. Sie ging ins nahegelegene Einkaufszentrum, während ich mich unter makellos blauem Himmel darum bemühte, möglichst viele Pfeile in die goldenen Mitte der Scheibe zu unterzubringen, mit mäßigem Erfolg.

Jetzt ist Q in der Bibliothek zu einem privat organisierten Unterricht im Fotografieren. Eine Freundin aus Schulzeiten, die ebenfalls in Melbourne gelandet ist, kennt eine Fotografin aus Hongkong. Jetzt werden die vier Frauen nebenan auf kantonesisch über Kameras und Photoshop reden, während ich in der Bibliothek am Fenster sitze, neben mir eine ganze Reihe Menschen an ihren Laptops. Sehr viele oft schwarzhaarige junge Menschen, so wie die junge Chinesin, vermutlich Unistudentin, mit Herzchen und einem “Bonjour”-Sticker am Bildschirmrand. Es sind aber auch Menschen anderer Herkunft zu finden, wie ein “mittelalterlicher” barhäuptiger Mann mit brauner Haut, ein wenig an einen Freund erinnernd, der u.a. karibische Vorfahren hat. Ich sah Muslims, junge Mütter, Kopftuch tragend, etwas dunkelhäutigere asiatische Gesichter, vermutlich aus Südostasien.. Als “weißer Mann” bin ich hier in der Minderheit.

Die Bibliothek hat auch ein wenig Deutsches zu bieten: Bild der Frau, Brigitte, die Bunte, Stern und Spiegel. Letzterer hat einen Habeck mit kaputter Wärmepumpe auf dem Foto. Ich glaube, wenn ich etwas Seriöses lesen möchte, bin ich dieser Tage wohl mit Brigitte besser bedient.

Zu Mittag waren wir im Laksa King. und Q und ich bestellten den Namensgeber der Gaststätte. Laksa ist eine Suppe, die in Südostasien weit verbreitet ist. Die Variante aus Malaysia, die anfangs dank der Gewürze etwas im Hals kratzte, basiert auf einer Sauce, die dank der Kokosmilch recht sahnig wirkt. Die darin schwimmenden Nudeln werden von den Einheimischen mit Stäbchen gegessen. Nach zwanzig Jahren Melbourne habe ich das langsam drauf.

Ein weiterer Tag in unserer Reise durch Melbourne, um die Welt in 80 Küchen. Gestern mittags waren wir nach dem Einkauf auf dem South Melbourne Market im Tipsy Village, einem polnischen Restaurant, welches sich auf Pierogi  spezialisiert hat, osteuropäische Teigtaschen. Unsere waren mit geräucherter Makrele und zum Nachtisch mit Erdbeeren und Rhabarber gefüllt. Leider war Peter aus Polen, der sonst mit seiner Frau, die, so glaube ich, aus den Philippinen stammt, uns bedient, nicht da. Er war krank. Seine Frau hofft, dass er den nächsten Tag, heute, wieder auf dem Damm ist. Heute ist Vatertag und sie hatte schon einige Reservierungen. Wir wünschten ihm alles Gute.

C hat mich heute morgen mit einem großen Vatertagsgeschenk überrascht. Als Student macht er ein Praktikum in einer Bank und verdient schon ganz ordentlich. Ich bekam Beanie und Schal in passender hellgrauer Färbung und einen schönen blauen Pullover. Toll!

S war gestern mit ihrer Mama, Stiefvater und Stiefbrüderchen zu Gast, wir hatten sie zum Abendessen eingeladen. Sie hatten gestern noch an einem gestickten Deckchen gearbeitet, für meine Mutter, die leider im Krankenhaus weilt. Am Dienstag mache ich mich auf die Reise, mit diesem Deckchen und ein wenig anderem im Gepäck. Mittwoch morgens komme ich in Kopenhagen an und dann geht’s mit Bahn nach Nyköbing, mit dem Bus nach Gedser und mit der Fähre nach Rostock. Ich mag diesen Weg, auch wenn er nicht der schnellste ist. Ursprünglich wollte ich noch einen Tag in Dänemarks Hauptstadt verweilen und mich ausruhen. Nun haben sich die Umstände etwas verändert und ich werde wohl gleich nach Deutschland hinüberfahren.

Für S habe ich gestern abend noch eine Karte für das erste Finalspiel der Saints gekauft. Ich werde mir das am frühen Samstagmorgen in Rostock am Handy anschauen, hoffentlich auf einen größeren Bildschirm “gebeamt”. Streaming macht’s möglich.

Eine etwas andere Reise, in die Zukunft, unternahm ich am Wochenende zuvor. Im Ian Potter Museum am Federation Square in der Innenstadt, war eine Videoinstallation von den in Australien gebürtigen Liam Young zu sehen. Er stellt sich vor, das wir in einer Planet City leben, die in die Höhe wachsend uns alle beherbergt, auf 2% der Welt, während wir 98% des Planeten sich selbst überlassen, zur Regenerierung.

In einer anderen Darstellung stellt er sich vor, wie wir alle weltweit zusammen arbeiten, um mit erneuerbarer Energie CO2 aus der Luft saugen und in den Untergrund schicken, zur Langzeitlagerung.

Beide Pläne verlangen globale Anstrengungen.. ich gestehe, dazu halte ich den Homo Sapiens nicht für fähig.

Temple von Rel Pham zeigt einen “elektronischer Tempel”, mit Bildern, Arkade-Spielen nachempfunden, umgeben von einer Wand aus Computerventilatoren.

Für heute zum Abschied zwei Fotos von Melbourne: Der Federation Square, wo das Museum ist, und unterhalb der Flinders Street Station gegenüber, der Bahnsteig 12.

Wahlhelfer

Letzte Woche habe ich zweimal Wahlhelfer bei der Landeswahl für die Grünen gespielt. Dazu habe ich wie ein grüner Wiggle im T-Shirt vor dem Wahllokal gestanden und “how to vote” – Wie zu wählen  – Karten verteilt. Die anderen Wiggles trugen rote T-Shirts – Labor, blau – Liberals, lila – Tierschutzpartei oder orange – Georgie, eine unabhängige Kandidatin, die auf dem South Melbourne Market einen Kartoffelstand betreibt.

(Hier die Wiggles, eine australische Band, die KInder unterhält und so knallbunte Shirts trägt wie wir als Wahlhelfer – Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wiggles_on_stage_2022.jpg , Autor: MontereyJim)

Wir brauchen hier diese “Wahlhilfen”, da das System ziemlich kompliziert ist. Wer 50% der Stimmen bekommt, hat den Wahlkreis gewonnen und seinen lokalen Kandidaten ins Parlament geschickt. Das schafft selten jemand mit der Erststimme. Daher gibt es Präferenzen. Man sagt also, wen man statt seines Kandidaten als nächstbesten wählen würde. Wenn der bevorzugte Kandidat Letzter, also draußen ist, gehen die Stimmen an den nächstbesten. Man muss alle Kandidaten durchnummerieren, vom ersten bis zum letzten.

Bei uns ist das Rennen – wie fast überall – eines zwischen Labor und Liberalen. Hier, wie öfter in der Innenstadt von Melbourne, haben auch die Grünen eine Chance. Letztes Mal gingen die meisten Stimmen an den liberalen Kandidaten, aber da die Grünen Dritte wurden, gingen ihre Präferenzen an den Laborkandidaten, der so den liberalen überholte und die Wahl gewann.

Martin Foley von der Labor Party, den Sozialdemokraten Australiens, war für lange Zeit, wohl für zwanzig Jahre, der lokale Abgeordnete aus meinem Wahlkreis. Ich kenne ihn auch als Vater von Kindern an der Schule, in die auch meine Kinder gingen. Unter anderem habe ich mit ihm bei einer Quizrunde am Tisch gesessen – ein netter Abend-  und auch so ab und an mit ihm geredet. Er genießt großes persönliches Ansehen, denke ich. Während der Pandemie wurde er Victorias Gesundheitsminister. Das war sicher nicht einfach. Vielleicht hat das dazu beigetragen, daß er nicht wieder antritt.

Das Rennen ist recht offen. Nächsten Samstag ist Wahltag. Da, wo wir diese Woche standen, kommen Leute, die früher wählen wollen. Wir alle, rot oder blau, grün oder lila, standen am Eingang Spalier. Der Platz ist ein Hochhaus direkt neben einer Baustelle, gegenüber auf der anderen Seite der Albert Road ist es grün, Palmen und dahinter, etwas weiter, der See im Albert Park, um den herum jedes Jahr im März der Formel-1-Grand-Prix stattfindet. Wo wir stehen kommt die Sonne leider nicht hin. Am Donnerstag war es richtig kalt, der Wind fegte mal wieder aus der Antarktis rüber, das war nicht schön. Auch kamen nicht viele zum Wählen. Am Samstag stand ich fünf Stunden dort, und das Wetter war gnädig. Erst ein wenig grau, erwarteten alle Regen, der aber nicht kam. Stattdessen klarte es etwas auf und der Himmel wurde blau. war auch nicht mehr ganz so kalt wie zwei Tage zuvor.

Egal, welche Farbe wir trugen: Es werden Kekse geteilt, wenn der Wind ein Schild umschmeißt, stellt der nächste es wieder auf, und Gespräche sind freundlich. Wenn es – was bei politisch interessierten Wahlhelfern unvermeidlich ist – um  Politik geht, bricht man ab, wenn’s zu kontrovers werden sollte. Rot und Blau beschmeißen sich in ihrer Wahlwerbung gegenseitig mit Lehm (die sollten sich was schäm’ ;-), bei uns am Wahllokal ging es trotzdem friedlich und kollegial zu. Das freut mich.

Reisepanorama – Bahnreise

Während mich das neue Zuhause in Bewegung hält, schau ich mir noch einmal meine Notizen von meiner Europareise an. Hier, was nach Frankfurt kam – eine Bahnreise.

Kostenlose Bahnreise: Mit Erinnerung an Melbourne

Meine Recherche, wie ich von Frankfurt nach Rostock reisen könnte, gab mir zwei Ideen: Mit zwei ICEs, Schnellzügen, in 7 Stunden, für 139 Euro, oder mit 5 Regionalzügen in 12 Stunden umsonst.

Kurz nach meiner Ankunft in Australien nahm ich die S-Bahn zur Arbeit. Der Zug war ziemlich voll. Seltsamerweise hielt der Zug nicht dort, wo ich aussteigen wollte. Ich bin wie viele andere nächste Station raus, über die Brücke zur Gegenseite und eine Station zurückgefahren. Ich fragte einen Mitreisenden, ob das geplant war. Nein, der Fahrer hätte wohl einfach vergessen anzuhalten, entgegnete er. Ich hörte keinen einzigen sich beschweren.

Ich dachte, ich bin im Himmel angekommen.

Magic doesn’t happen. Shit does (T-Shirt-Spruch)

Mal schauen, wie das in Deutschland geht.

Wissenswertes aus Bebra

Können diese Augen lügen, singt der Schlager. In der Stadtschänke wird geraucht. Das geht, weil es hier nichts zu essen gibt. Frank beschwert sich über den Kaffee für Herzkranke, der ihm gestern eingeschenkt wurde. So schwach! Seine Alte macht seit 35 Jahren einen vollen Wasserkocher heiß, auch wenn sie nur eine Tasse trinkt, und den Süßstoff und die Milch zuerst in die Tasse, so dass es sich nicht auflöst. Die rafft das nicht. Wahrscheinlich war sie nur im Basteln und Religion gut in der Schule. Dann ist Frank still. Ulli kommt hinein und liest seine Zeitung. Günter ist gestürzt, hat wohl getrunken und hat geschwankt. Nun liegt er im Krankenhaus. Das die Kasse das noch bezahlt. Letztes Mal hat die Wirtin ein Taxi bestellt, gekriegt hat er auch nichts mehr. Aber gehen wollte er trotzdem nicht. Wenn der was getrunken hat, ist er stur.

Halt in Göttingen

Nach Bebra geht es in einen Zug, der für eine halbe Stunde in Göttingen hält, bevor er weiterfährt.

Eine afghanische Familie mit mehreren Kindern, etwa viere, ist unschlüssig. Mit dem Deutsch scheint es zu hapern, eine vielleicht Vierzehnjährige fragt mich, wie es weitergeht. Ja, sie kann einfach im Zug bleiben, der fährt bald weiter, beruhige ich sie.

Sie sind unterwegs nach Hannover, um Verwandte zu besuchen, Offensichtlich ist das Neun-Euro-Ticket für sie ein Segen. Ich glaube kaum, daß sie sich sonst so eine Fahrt hätten leisten können.

Bismarckhering und Demo in Hannover

In Hannover habe ich fast ein Jahr gearbeitet, aber das ist schon lange her. Ich gehe hinaus und sehe den Georg auf’m Pferd und Geschäfte links und rechts. Vor einem Platz ist Schluß: Auf dem Platz gibt es eine mäßig besuchte Demo. Es geht um die Gefahr des politischen Islams in Deutschland, die größte Gefahr für das Land. Sagt der Sprecher mit dem Mikrofon. Der muß es ja wissen, ich lebe nicht hier. Vom Islam habe ich schon gehört, was genau “politischer Islam” ist?

So genau will ich das gar nicht wissen, ich mache mich auf die Suche nach einem Essen und finde ein Fischrestaurant.

Eine einsam aussehende ältere Frau bestellt sich ein Glas Leitungswasser zum Fisch, ich hätte das auch tun sollen. In Melbourne gibt es ein Glas Wasser selbstverständlich hingestellt. Ich vermisse das ein wenig. Ich bestelle Matjes, aber der ist aus. Bismarckhering ist auch okay.

Danach gehe ich noch schnell auf Toilette. In Deutschland mußte ich öfters dafür bezahlen. Ich fand es schon bei früheren Besuchen lästig, besonders, wenn man das auch noch passend haben sollte, und man erst einmal Kleingeld wechseln gehen muß. Es gibt Schöneres als die Erledigung dringender Bedürfnisse so zu verzögern.

In der Gaststätte habe ich das Problem nicht, und so kann ich mich entspannt auf den Weg zum Zug machen.

Jetzt kommt Hamburg

.. aber nicht so schnell. Vor Harburg ist erst einmal Pause. Wie wir hören, ist vor uns ein ICE steckengeblieben und blockiert ein Gleis.

Der Zug ist gut gefüllt, einige müssen stehen. Ich sitze auf meinem Koffer und schaue so nach oben zu meinen Mitreisenden. Einige machen lustige Bemerkungen. Navh einer Dreiviertelstunde fand ich, das ich vom Sarkasmus genug habe. Glücklicherweise ruckelt und zuckelt der Zug nun zum Bahnhof.

Der Anschlußzug ist weg. Der IC, der danach fährt, kostet jedes Mal, wenn ich drauf gucke, mehr. Herr Mehdorn, der von einer Fluglinie zur Bahn wechselte, hatte vor zwanzig Jahren die glorreiche Idee, das Chaos und die Willkürlichkeit der Flugpreise auf die Bahn zu übertragen. Zum Dank durfte er später noch bei dem Berliner Flughafendisaster mitmischen. Es ist doch schön, wenn man ganz oben vollstänidig versagen kann, ohne das es der Bezahlung und der Karriere schadet. Diese Tadition wird uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Ich hörte gerade dieser Tage in downunder von Bonuszahlungen an CEOs, deren Unternehmen eine Bauchlandung hinlegen.

Der nächste Regionalzug fährt zwei Stunden später, Zeit, um sich zu einem afghanischen Restaurant zu begeben und ein schmackhaftes Mahl einzunehmen. Die Anzahl alkoholischer Getränke hinter der Bar ist doch beachtlich. Ich beschließe aber nüchtern zu bleiben. Wer weiß, was sonst mit mir passiert, wenn der politische Islam zuschlägt?

Ein Zug wartet nicht, heißt es. Zeit, zurück zum Bahnhof zu laufen, die letzte Teilstrecke nach Rostock zurückzulegen. Gefühlte 47 000 Hansa-Garffiti und -Aufklber weiter sehe ich meine alte Heimatstadt wieder, und schließlich meine Eltern. Nach vier Jahren Covid abwarten kam es auf die zwei Stunden später auch nicht an.

Diese Reise hatte ein Happy End.

Ungeplanter Umzug ohne Beteiligung meiner Person (soweit)

Ich hatte beschlossen, für drei Monate nach Deutschland zu fliegen. Es waren vier Jahre vergangen, seitdem ich Familie und Freunde und Europa besucht hatte.

Der Termin ließ sich am 1. Oktober festmachen, an dem Tag, an dem sich meine Mitstreiter(innen) aus der Studienzeit treffen wollten. Ich plante und buchte, annehmend, daß mr Covid nicht weiter in die Quere kommen würde. Das klappte dann ja auch, und als ich in Deutschland war, erzählte mir meine Frau, daß sie sich entschlossen hatte, auch zu kommen, sie hatte auch gebucht.

Soweit, so gut.

Dann platzte die Bombe: Unsere Vermieterin will das Haus, in dem wir wohnen, verkaufen. Wir müssen raus.

In Deuitschland ist das auch nicht prickelnd, aber, so sagte mir mein Bruder, hätte man zwei Jahre, wenn der Vermieter auf Eigenbedarf klagt.

Bei uns downunder ist kein Klagen notwendig, ohne Angabe von Gründen kann gekündigt werden. Wir hatten 60 Tage. Das heißt, eine Woche nach Ankunft meiner Frau und bevor ich wieder aus Europa zurückkommen würde, mußten wir raus.

Also fingen wir zu Rotieren an und suchten nach Häusern, die uns genug gefallen würden, groß genug sind und presiswert erschwinglich. In Port Melbourne fast aussichtslos, aber wir wurden in St.Kilda East fündig. Der Umzug fand eine Woche vor dem Abflug meiner Frau statt. Ein Umzugsdienst wurde angeheuert, meine Familie – ohne mich – packte alles in Kisten und dann ging es zum neuen Haus. Ich sprach mit meiner Tochter, da ich doch einige Bücher aussortieren wollte, das war es dann auch von meiner Seite, neben ein wenig Internet organisieren.

Heimflug

Heute bin ich aus Deutschland wieder zurückgekommen.

Der Heimreise war mehr oder minder ohne weitere Vorkommnisse. Von meiner Schwester und Schwager Abschied genommen, am leerstehenden Bahnhof von Suhl, fuhr der Zug mit geringer Verspätung nach Würzburg, wo ich umstieg, bis nach Frankfurt am Main. In der Ebene am Main war es neblig.

Die S-Bahn zum Flughafen hatte ihre Probleme, ich hörte etwas von einer Person auf den Gleisen, doch gab es einen Regionalzug, der mich zum Airport brachte.

Dort das übliche Sicherheitstheater, danach befanden wir uns in einem Niemandsland, in dem es nicht genügend Stühle gab. Ich lag auf einem Spielplatz und hörte mal ausnahmsweise keine Musik, daher stattdessen Kindergeplapper, leise Gespräche reisender Paare in allerlei Sprachen, letzte Telefonate, bevor es in das Flugzeug ging. Es entspannte mich.

Ich versuchte, meine Flugzeit zum Schlafen zu nutzen, dazu, mich zeitzonenmäßig nach Melbourne zu versetzen. Daß ich dies nun am ersten Abend downunder schreibe, ist ein dezenter Hinweis: So ganz hat das nicht geklappt.

In Dubai ging ich ins Hard Rock Cafe zum Frühstück, da es dort ordentlichen Kaffee in Tassen gab. Die Musik dort war auch zumeist älter, aber immerhin zumindest rockig. Ich sah Videos von den Cranberries, Zombie, und von Wolfsmother, einer Band aus Australien. Es gab aber auch ihre Landsleute aus der älteren Generation, AC/DC, und deren Zeitgenossen.

Insgesamt, mit Glas und Aufzügen und Fontänen, wirkt Dubai modern und ist für den Reisenden angenehm. Meine Ankunft in Melbourne.. naja. Es gibt Schöneres, als sich mit hunderten Passagieren an den Wänden entlang zu schlängeln, bevor ich dann in die Wildbahn entlassen wurde.

Mit Skybus und Straßenbahn fuhr ich zu meinem noch unbekannten Zuhause in St.Kilda East, unweit der Carlisle Street und der Balaclava Station für S-Bahnen an der Sandringham Line. An der Straßenbahn wurde ich auch von meiner Frau in Empfang genommen. Dann ging es nach Hause.. und das ist eine Geschichte für sich.

Kopenhagen

We all live in a yellow submarine.. okay, nicht ganz. Wir leben in weißen Pods, die sich in einem alten Lagerhaus aneinander reihen. Eine Tür links, eine Tür rechts. Einer bekommt die obere Hälfte des Pods, einer die untere. Ein kleiner Eingangsbereich hinter der Tür, um das Gepäck unterzubringen, die Klamotten aufzuhängen und sich anzuziehen. Dann geht es entweder nach oben oder unten, Platz für eine Matratze. Man hat einen Meter Höhe, denn unter oder über einem schläft jemand anders. So ungefähr, wie bei unserem Dachzelt, welches wir uns vor einiger Zeit gekauft haben. Dies ist aber Zelten in der Halle, nicht draussen. Das Licht kommt von abgedeckten LEDs an der Decke, die sanft ihre Farbe ändern. Wenn das Licht aus ist und es Morgen wird, hat man keine Ahnung, wie spät es ist. Kein natürliches Licht stört hier beim Schlaf. Im Pod hängen Morgenmäntel. Wenn alle darin zum Bad gehen, habe ich das Gefühl, einer Sekte anzugehören, in der alle Mönche das Gleiche tragen.

Das ist der City Hub von Kopenhagen. Draussen eine belebte Straße. Belebt von vielen vielen Kneipen, in oder vor denen Dänen dem gemeinsamen Biertrinken nachgehen. Zum Essen gibt es auch genug, vom Kebabimbiss über den Inder bis zum vietnambeeinflussten Fusion-Restaurant der gehobenen Preisklasse. Fahrräder sausen auf dem autospurbreiten abgetrennten Radweg vorbei, einfache Alltagsräder, Lasträder, Kinder im Anhänger, zumeist allein muskelkraftbetrieben, von Frau und Mann aller Altersklassen.

Wir frühstücken in einer Bäckerei, die neben allerlei Gebackenem auch Kaffee anbietet, der aus einer echten Espressomaschine kommt, die von einer echten Barrista bedient wird. Der Pappbecher ist ein Wermutstropfen. Sonst wäre es perfekt gewesen. Aber auch so: neun von zehn Punkten.

Meine Frau hat das Lousiana Museum für Zeitgenössische Kunst ausfindig gemacht. Ich lasse mich willig entführen. Die Fahrt mit einem Vorortzug nach Helsingor führt hinaus in den Norden, durch grüne Laubwäldchen mit gelegentlichem Blick aufs blaue Meer. Das Wetter ist gnädig, der Himmel ebenfalls blau. Im Zug wird vorallem deutsch geredet. Viele verlassen den Zug und machen sich auf den Weg durch ein kleines Örtchen. Im Museum angekommen, mache ich mich nach dem Zahlen auf dem Weg nach draußen. Mit Blick zum Meer steht da eine Skulptur, die ich als Kulturbanause mit “Sieht aus wie Henry Moore” begrüße. Es ist Henry Moore, der Kandidat bekommt 100 Punkte. Die Verbindung des Museums mit grüner Gartenlandschaft und Skulpturen finde ich gelungen.

Die Dauerausstellung zeigt zunächst Yves Klein. Ich muss an ein Gespräch mit einem Ausstellungsorganisator in Frankfurt denken, der über den Kontrast zwischen dem sozialistischen Realismus, der mich in meiner Jugend umgab, und abstrakter Kunst, die u.a. auch in der Altbundesrepublik beliebt war, sprach. Vielleicht kommt mein Unverständnis für monochrome Vierecke daher. Catherine Opie fotografierte Elizabeth Taylors Zuhause, kurz bevor die berühmte Schauspielerin starb. Für mich sag es wie ein riesiges Museum aus, an vielerlei Kapitel und Menschen aus ihrem nicht gerade erlebnisarmen Leben erinnernd. Dann war da noch Andy Warhol, Marylin Monroe und Campbell-Dosen.

Mir gefielen noch ein paar andere Werke, wie Pop von Sharah Hughes oder Der Daumen von Cesar Baldaccini. Letzterer vorallem als Fotoobjekt 🙂

Im Kellergeschoss war eine Ausstellung über Forensic Architecture zu sehen. Es zeigt in Videos, Tafeln und mehr, wie Menschenrechtler mit Hilfe moderner Forensik fragwürdige Ereignisse begutachten, um offizielle Berichte von Polizei und anderen unter die Lupe zu nehmen, um die Wahrheit zu finden.

Bis ins nächste Jahr zeigt das Museum Werke von Alex da Corte. Pop Art knallbunt, mit Bezugspunkten zu Musikern wie Beyoncé oder Eminem, Filmen wie der Zauberer von Oz und mehr.

Es war definitiv genug, um uns zu unterhalten und Eindrücke zu erhaschen, die uns lange erhalten bleiben.

Wir wanderten durch Kopenhagen. Mir fiel irgendwann auf, daß ich – im Gegensatz zu Frankfurt und Melbourne – keine Obdachlosen sah. Wie ich recherchierte, gibt es tatsächlich weniger als in Deutschland – mehr als 2,5 mal so viele, auf die Einwohnerzahl aufgerechnet, gibt es dort – und in Australien – 4 mal so viele. Die meisten dänischen Obdachlosen haben mentale Probleme oder sind drogen- oder alkoholsüchtig. In Australien lebt allein ein Viertel auf der Straße, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind.

Am Abend versuchen wir uns in einem “Cafe”, welches eigentlich auch eine Kneipe ist, nur dass man auch einige Gerichte und offene Sandwiches, garnierte Brotstullen bekommen kann. Ein Bier ein Bestellfehler: Ich bekomme ein belgisches mit Glykosesyrup. Es gibt Gründe für das deutsche Reinheitsgebot. Bier und Gericht mag nicht unbedingt meine erste Wahl sein, die Umgebung, viele junge und alte Menschen in Gesprächen vertieft, gleicht das aus.

Ein schöner Tag!

Reisepanorama – Frankfurt

Für drei Monate in Deutschland.. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.

Los geht’s!

Flug

Der Airbus schüttelt sich über dem Arabischen Meer,
Westlich von Indien, da komme ich her.
Wobei ich am Ende von anderswo kam,
Die Reise ihren Anfang in Melbourne nahm.

Das Schütteln schlägt mir auf dem Magen,
Dazu muss ich noch Maske tragen.
Ein Zwischenstop wär auch ganz schön,
Doch kann es da sehr schnell geschehen,
Das man nicht weiterreisen kann.
Darum möchte ich das lieber auch nicht wagen.

Nun ist’s des Klagens aber genug.
Sich ständig zu grämen ist auch nicht klug.
Schliesslich komm ich an zuhaus.
Dann schlafe ich mich erst einmal aus.

Frankfurter Erlebnis

Ein schönes Haus Nähe Töngesgasse.
Ein Mann fotografiert eine Frau, die da schläft auf der Straße.
Ich frage ihn ob er Urlauber wär.
“Nein, ich bin Hausmeister”, antwortet er.
“Selbst wenn man sie auffordert, sie wollen nicht gehen.
Die Mieter im Haus, die wollen das nicht sehen.”
“Wo soll sie auch hin?”, werfe ich ein.
“Ihr fehlt, was Sie haben, ihr fehlt ein Daheim.”
“Für 4000 Euro Miete, da ist es nicht schön.
Vor seiner Wohnung Leute campieren zu sehn.”
“Vielleicht, statt mit ihrem Reichtum zu prahlen.
Sollen die Mieter etwas mehr Steuern bezahlen?”
“Steuernzahlen ist, was keiner mag.”
Wir wünschen uns einen guten Tag.

Bahnhofsviertel

Frankfurt war mein erster Anlaufpunkt. Den Flug hatte ich mehr oder minder gut überstanden – auf dem Flug von Dubai nach dort hatten sich Magen und Kopf von der Schüttelei erholt, und alles ging nach Plan: Sogar das Gepäck kam gut erhalten an.

Ich hatte auf dem zweiten Flug für einen Internetzugang extra bezahlt und ein Hotel nahe des Bahnhofes gebucht. Bahnhofsviertel, naja, meinte ein Einheimischer in der S-Bahn, den ich nach dem Weg befragte. Ein etwas zwielichtiges Viertel, gab er mir zu verstehen.

Nach ein wenig hin und her – der Ausgang war etwas schwierig zu finden, auch, da im Bahnhof gebaut wurde, war ich auf dem richtigen Weg. Ein buntes Viertel mit viel Gaststonomie und wohl auh ein wenig mehr. “Willst Du Spaß, Süßer”, sprach mich eine junge Dame an. Es kam etwas unerwartet, doch fiel mir eine Antwort ein: “Nein, danke. Ich hab schon genügend Spaß.” “Wirklich nicht?” – ich ließ sie stehen. Wenn ich mich  überrumpelt fühle, ist das für mich eine Schutzaktion.

An der Rezeption waren zwei junge Frauen, französisch sprechende Backpackers, die wohl im falschen Hotel gelandet waren. Der Angestellte bestellte ein Taxi für sie. Eine der beiden liefen Tränen über das Gesicht. “Are you okay?”, fragte ich sie. “No. Nein. Not really.” Ihre Begleiterin versuchte sie zu trösten. Ich hätte das auch gern getan, wie vielleicht meine Tochter. Ich glaube, da waren schon ein paar andere Erlebnisse auf ihrer Reise, das falsche Hotel war sicher nicht der einzige Grund, um so zu schluchzen.

Am nächsten Tag lief ich bei hochsommerlichen Temperaturen, das Thermometer stieg auf 37 Grad, durch die Stadt. Ich war früh aufgewacht, sah, wie die Flugzeuge auf dem blauen Himmel ihre Bahnen zeichnen, und beschloß nicht lange zu warten.

Der Bäcker fürs Frühstück war Tony aus Mazedonien. Ich fragte ihn, ob Alexander der Große Grieche oder Mazedonier gewesen sei. Die Mutter wäre Griechin gewesen, darim streiten sich die Nachbarvölker noch immer darum. Ich mußte lachen. Ein Melbourner Freund, Sohn griechischer Einwanderer, scherzte über eine Freundin: “Sie ist Griechin, weiß es aber nicht.”

Ich hoffe, daß die Balkankriege Geschichte sind und bleiben. Wie mir in Melboune erzählt wurde, hat dort das Essen dazu beigetragen. Viele Griechen wanderten bald nach dem Zweiten Weltkrieg aus, die Türken kamen etwas später. So fanden die türkischen Migranten vertrautes Essen bei ihren Nachbarn aus der Alten Welt.

Zwei junge Männer kamen in den Laden und fragten nach einer Toilette. Entweder gab es keine, oder nur für Gäste, ich weiß es nicht. Jedenfalls zogen sie ab. “Pinkeln wir auf die Straße. Das machen hier doch alle so.” Ich gestehe, das hat mich einigermaßen geschockt.  Manchmal vermisse ich die Melbourner, denen man auf den Fuß treten kann und die dann um Verzeihung bitten. Sorry! Vor gut zwanzig Jahren habe ich hingegen eine Gruppe junger Engländer:innen im Bus gesehen, die auf ein Niesen unisono “Gesundheit!” riefen. Diese deutsche Höflichkeit amüsierte sie sehr.

An deutsche Toiletten und besonders das Bezahlen für deutsche Toiletten muß ich mich erst einmal gewöhnen. Besonders ärgerlich empfinde ich es, vor einer Barriere zu stehen, die passend Kleingeld verlangt. Bei einem früheren Besuch bin ich eimal fluchend über so eine Schranke gesprungen, nachdem sie mein Geld geschluckt hatte ohne sich zu öffnen. Ich kenne das Argument daß es für saubere Toiletten sorgt. Meine Erfahrung aus Australien sprcicht dagegen: Ich finde die dort “unbezahlten” Toiletten nicht als schmutziger.

Reichtum alt und neu

Blau und gelb: Das Euro-Symbol in Frankfurt und die Ukraine-Fahne

Es war immer noch früher Morgen, als ich mich auf den Weg machte, die Innenstadt zu erkunden. Ich sah den Dom der Stadt, ging hinein und fand einen katholischen Gottesdienst. Für einen Norddeutschen mit “lutheranischen Hintergrund” ist mir das doch etwas fremd, so schlich ich mich bald wieder hinaus. Mir war aufgefallen, daß der Pfarrer ein alter Mann war, seine anwesende Gemeinde komplett weiblich, vielleicht zwanzig Frauen stark, darunter drei Nonnen.

Frankfurt riecht nach Geld, viel Geld, wie die Fotos zeigen, aus der Zeit als Freie Reichsstadt bis hin zum Frankfurt, in dem mit der Europäischen Zentralbank das Bankherz Europas schlägt.

Nach dem Krieg wurde zum Teil wiederhergstellt, zum Teil neu gebaut

Zweistöckiger Fahrradparkplatz in der Innenstadt

Kleine Markthalle

Ich bin auch über den Eisernen Steg gelaufen, über den Main hinweg. Die griechische Inschrift hat mich verwundert. Die Wikipedia verrät mir, daß sie erst im Goethejahr 1999 von Hagen Bonifer aufgetragen wurde, und aus Homers Odyssee zitiert und von weiten Seefahrten verkündet, die in ferne Länder und zu fernen Sprachen führen. Genügend um die Ecke gedacht, um die Archäologen der Zukunft zu verwirren.

Von Joachim Rother habe ich erfahren, daß die Römerhalle seinen Namen nicht nach dem Römischen Reich trägt, sondern nach den italienischen Händlern im Mittelalter, die hier ihre Waren feilboten.

Joachim Rother gehörte zu den Veranstaltern einer Kunstausstellung der “Palette”, einer Künstlergruppe der Stadt. Er ist Jazzenthusiast. Er sprach davon, wie die amerikanischen Besatzer nach dem Krieg die Frankfurter Jazzszene inspirierten. Er selbst lernte Banjo, das schien ihm am einfachsten. In einem Teich vor der Alten Oper hat Albert Mangelsdorff Vogelstimmen aufgenommen. Ein Foyer der Oper ist heute nach Albert Mangelsdorff benannt.

Ein Bild aus der Palette-Ausstellung: Zofia Kwestorowska-Markowsky, Erwartungen

Schließlich fuhr ich mit vielen vielen Abkühlingssuchenden mit der U-Bahn zum Brentanobad hinaus. In seinem 220 Meter langem Backen tummelte sich jung und alt, Kinder tobten, Paare küßten sich, ältere schwammen, auf den Wiesen wurde gelegen, gelesen und gegessen, es wurden Würstchen gekauft und Eis geschleckt.

Für den Heimweg ins Hotel nahm ich noch einen Schlenker und lief durch den Wald zu einem Biergarten. Zum Essen kam ein sehr deutscher Salat mit Gurken und natürlich gab es einige Sorten Bier.

Weite Blicke

Auf dem Weg vom Einkauf nach Hause radelte ich eine dieser langen Straßen entlang, die es in Melbourne wohl tausende Male gibt. Oft sind die ein- und zweistöckigen Häuser hinter Bäumen “versteckt”, die unsere Straßen säumen. Das können einheimische Eukalypthen sein, Bäume aus der ‘Alten Welt”, wie .zb. Platanen, Ahorn oder Kastanien, oder farbenfroh blühende Zierbäume aus aller Welt, wie z.B. Jacarandas aus Lateinamerika oder Myrtle-Bäume.

Die geraden Straßen wurden oft vor langer Zeit angelegt. Seitdem die Stadt vom Auto beherrscht wird, ist der Wunsch gewachsen, Ruhe vor dem Haus zu haben und den Verkehr auf großen Schnellstraßen zu kanalisieren. Daher sind jahrzehntelang sehr viele gewundene Straßen entstanden, die, in der Neuzeit zusätzlich mit speed humps, Huckeln, an denen man abbremsen muß, versehen, den Durchgangsverkehr abhalten sollen.

Für den Fahrradfahrer sind solche Straßen natürlich schöner. Ich bevorzuge sie und ziehe sie den auf die Fahrbahn gemalten Fahrradwegen an Schnellstraßen vor. Diese sind ja manchmal eher potentielle Todesstreifen, auf denen man sein drittes Auge auf die an der Straße parkenden Autos wirft und versucht, frühmöglichst die Autohalter zu erspähen, bevor sie die Tür öffnen, in die man dann hineinradeln darf, schnell abbremsen und so über den Lenker “abzusteigen” oder einen Schwenk zu versuchen, der, wenn man das nicht vorausgeahnt hat, einen in die Fahrspur eines vorbeifahrenden Lasters geraten läßt.

In den alten quadratisch-praktischen Vororten gibt es oft zwischen den größeren Straßen noch die dunny lanes, “Klogassen”. Im Garten stand ja früher oft das Plumpsklo, und das mußte ab und an geleert werden. Zu diesem Zwecke hat der dunny man  nachts den Zugang durch die Hintertür bekommen.

Dies sind die Gassen, mit denen ich die ersten Schuljahre meiner Kinder zur Schule geradelt bin, bis diese sich allein auf den Weg gemacht haben. Bis heute radele ich oft durch solche kleinen Straßen, die heute oft Garagenstraßen geworden sind.

Generell kann man sehr gut durch Melbourne radeln, durch solche Straßen oder aber an Flüssen und Bächen entlang, durch Parks und anderes. Melbourne ist nicht zu hügelig, obwohl man doch ab und an merkt, daß Mount Martha oder Mount Waverley doch etwas mit der Landschaft und Anstiegen (und rasantem Runterradeln) zu tun haben. Wer seine Wege zumeist mit dem Auto erledigt, hat wahrscheinlich weniger Landschaft denn Linien und Gitter im Kopf, wenn er an Melbourne denkt.

Ich denke übrigens, daß Laufen und Fahrradfahren als alltägliche Fortbewegung gut geeignet sind, um sich mit seine Umwelt und seinen Mitmenschen auseinanderzusetzen. Der Autofahrer gleitet ja doch eher einer Insel auf vier Rädern durch die Gegend, und statt Mitmenschen zu begegnen, lassen sie sich vielleicht durchs Radio unterhalten, in dem oft sogenanntes Talkback Radio läuft, wo sich frustrierte Menschen über Gott und die Welt beschweren. (Ich mach das stattdessen hier;-)  Wer das als “Volkes Stimme” wahrnimmt, wird ganz sicher ein Pessimist, was die Menschheit angeht, und davon überzeugt, daß die Anderen alle in Horden an der nächsten Straßenecke nur darauf warten, ihn des Autos zu berauben, seine Frau zu vergewaltigen und die Kinder zu ertränken.

Die Fahrradfahrer sind dabei so ziemlich die Schlimmsten. Mir fällt gerade eine Geschichte vom Anfang der Pandemie wieder ein. Zu Beginn der Pandemie wurden Masken drinnen und draußen Pflicht. Ausgenommen waren davon Sporttreibende, wie Läufer und Radler. Es gab einige praktische Witze, wie man z.B. einer Strafe entkommt: “Just do a runner”, was im Jargon bedeutet, daß man davonläuft, wörtlich aber, zum Läufer zu werden.

Mary aus Northcote veranlaßte diese Regelung zu folgendem Leserbrief:

“Vor kurzem hielt ich mit dem Auto an der Ampel an und drehte mein Fenster hinunter. Ein Radler stoppte neben mir, drehte seinen Kopf in meine Richtung und spuckte auf die Straße. Sein Gesicht war etwa 30 cm von meinem entfernt.”

Ich habe mir diese Situation so vorgestellt:

Mary fährt Auto und muß an der Ampel anhalten. Wahrscheinlich hat sie die Heizung auf Anschlag, Hitzeanwallungen oder aber einfach einen hochroten Kof nach einer Stunde Radiohören. Sonst macht man im Juli das Fenster nicht auf, es sind 10 Grad draußen.

Da kommt der Fahrradfahrer. Das Gesicht ist dreißig Zentimeter von ihrem entfernt. Mary wird wohl in einem Toorak-Traktor, einem stadttauglichen allradgetriebenen Hochsitzer, durch die Gegend fahren. Über andere Autos sehe ich als Radler hinweg.

Wie der Radler denn Mary erblickt, überkommt ihn der nicht zu unterdrückende Drang, auszuspucken. Gott sei Dank trifft die Spucke nicht Mary, sondern landet auf der Straße. Pfffh. Welche Erleichterung. Alles ist gutgegangen, und Mary kann nach Hause fahren, um über ihre near death experience, ihre Begegnung mit dem Tode, in der Tageszeitung zu berichten.

Zurück zu den weiten Blick mit viel viel Himmel. Den kann man in Melbourne wirklich sehr viel genießen.  Ob im Alltag am Meer, am Albert Park Lake nahe meiner Arbeit, vom Büro zur Innenstadt, beim Bogenschießen oder am Wochenende, wie z.B. an Arthur Seat auf der Mornington Peninsula.

Vor Jahrzehnten, als es noch keine mehrstöckigen Wohnhäuser oder Bürotürme gab, haben Stadtarchiteckten oft öffentliche Gebäude, Denkmäler und Kirchen an Sichtachsen angelegt. Davon ist in der Zwischenzeit einiges verloren gegangen, wie z.B. der Blick auf die Katholische Kirche in Middle Park, die ich entlang der Richardson Street von vielleicht einem Kilometer Entfernung sehen konnte. Vor vielleicht zehn Jahren wurden in der Straßenmitte Bäume geplanzt, die jetzt diesen Anblick der Kirche verstecken.

Von der South Melbourne Town Hall, dem Rathaus von South Melbourne, kann man die Straße hinunter zum Shrine of Remembrance gucken, ein Mahnmal für gefallenene Soldaten. Heute sieht er etwas eingezwängt aus.

Zum Abschied für diese etwas weitschweifige Glosse ein Nachtbild: Einsamkeit am Abend. Ich habe etwa eine Viertelstunde an einem Vorort auf die Bahn in die Stadt gewartet, aber außer vier jungen Leuten, die aus mir unverständlichen Gründen aus einem mitgetragenen Lautsprecher Achtziger-Jahre-Musik spielten, war keine Menschenseele zu sehen.

Die Bahn war dann typisch spätstündlich spärlich besetzt. Im Kontrast zu beschwerenden Wortmeldungen habe ich an diesem Abend, wie oft, wenn ich mit  Bus und Bahn unterwegs bin, festgestellt, daß die meisten Passagiere Masken tragen. Ich selbst habe mich inzwischen daran gewöhnt, beim Betreten geschlossener Räume diese anzulegen. Ich betrachte es als schützende Höflichkeit, so wie man die Hand vor den Mund hält, wenn man hustet. Wenn’s nicht nützt, schaden kann’s auch nicht. Und es soll Schlimmeres geben als Maskentragen.